Archiv des Autors: Andrea Belcl

„Warum habe ich nur so lange gewartet?“

Das sagte eine Teilnehmerin bei der Abschlussrunde nach einem Aufstellungsworkshop.

Tatsächlich ist es so, dass sich manche Klienten für die 1.Aufstellung lange Zeit lassen, weil sie sich nicht trauen. Meist ist es die Angst vor der Veränderung die vielleicht danach passieren kann.

Sie rechnen nicht damit:

• welche Erleichterung es bringen kann

• wie befreiend es kann

• was für innerlicher Frieden entstehen kann

• wieviel Verständnis für den anderen durch dieses „reinspüren“ möglich ist

• wie Bereichernd diese Selbsterfahrung sein kann

Eine wunderbare Möglichkeit es zu wagen ist JETZT

warum habe ich so lange gewartet

ÜBER DAS SCHWEIGEN

Anlässlich unseres Ahnenworkshops war ich auf der Suche nach einer Geschichte die ich mit euch teilen möchte:

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Schwieriges Thema… Das Schweigen. In diesen Zeiten… So wie früher auch.

Ich gehöre zu den Menschen, die damals in der Schule eben jene alte und langweilige Frage gestellt haben: Wie konnte das passieren? Schon damals bin ich auf ein besonderes Phänomen gestoßen: das Schweigen.

Irgendwie war es maßgeblich beteiligt am Schicksal vieler, auch wenn die Täter, offiziell sichtbar, andere waren.

Angeblich haben trotzdem alle nachher gewusst, dass das, was die da oben machten, falsch und unrecht war, währenddessen haben sie aber geschwiegen. Meine Oma hat das auch geäußert, wie mein Vater das erzählte, als sie die Abtransporte der Menschen nachts um vier Uhr von ihrer Wohnung aus beobachtete. “Das wird sich bitter rächen…”, sagte sie zum dem Kind, das mein Vater war. Sie sagte es in ihrem Wohnzimmer, verborgen hinter dem Vorhang. Am nächsten Morgen ging sie in ihren Lebensmittelladen und sperrte auf, pünktlich wie jeden Morgen. Da war es, das Schweigen…

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Es gibt so etwas wie ein kollektives Karma. Deshalb wiederholen sich Dinge – solange bis sie in die richtige systemische Ordnung kommen und in Frieden ruhen können.

Einige von uns spüren, dass gerade jetzt die Chance auf eine Art Wiedergutmachung ist. Sie spüren ihre Ahnen die „anklopfen“, die sich bemerkbar machen. Auch das kollektive Gewissen stülpt sich über so manchen von uns und etwas von uns wird in die Pflicht genommen, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.

Wir agieren vielleicht ungewöhnlich für unser Wesen oder

… wir schweigen.

Wie Systeme doch manchmal so wirken. Die Kraft der Opfer Täter Dynamik fordert ihren
Ausgleich und nützt jede Chance.

Hier sei nur einiges erwähnt was unsere Ahnen die noch in Unfrieden sind aufhorchen lässt: Eingrenzung der Freiheit, Bevormundung, Ausgrenzung und Denunzierung anders Denkender, Löschen von Informationen die nicht gewünscht sind. Auch, dass Menschen wegen ihrer Meinung ihren Job verlieren, lässt alte Geschichten an die Oberfläche kommen. Sie erinnern an Zensur, Kontrolle, Entmündigung usw.

All das möchte in Heilung gebracht werden – JETZT

Also das so mancher aufbegehrt hat seinen guten Grund.

Ich danke euch, dass durch diese Arbeit, bereit sind hinzusehen und vielleicht ein bisschen zum Frieden beitragen können.

Denn wenn unsere AHNEN in Frieden sind, können sie uns noch so viel mehr Kraft weitergeben.

Und wenn wir heute hier auch auf das kollektive Alte schauen es ehren und achten, leisten wir einen Beitrag für die MENSCHENFAMILIE zu der wir ALLE seit Generationen gehören.