Immer wieder erleben wir in unseren Beratungen wie schwer es für erwachsene Kinder ist, wenn Eltern Hilfe brauchen. Manchmal widmen sie sich dann ihren Eltern so sehr, dass sie auf alles andere vergessen bis hin zur Selbstaufgabe – aus Liebe natürlich, man weiß ja nicht wie lange man sie noch hat…
Aus systemischer Sicht sollten die Eltern für sich selbst sorgen, doch was ist wenn sie das nicht mehr können? Kann ich mich als Kind einfach aus der „Affäre“ ziehen oder zerbreche ich nicht gerade daran?
Eltern die für den Fall des Falles Vorsorge getroffen haben, übernehmen so bis zum Schluss ihre Verantwortung. Wenn nicht wird es die Aufgabe der Kinder sein die Versorgung zu übernehmen.
Das bedeutet aber nicht sich aufzuopfern, sondern nach den jeweiligen Möglichkeiten zu helfen und das kann unter Umständen anderes sein, als die Eltern das fordern:
„ Ich helfe so gut ich kann. Ich achte sehr auf meine Grenzen sowohl körperlich wie auch physisch und seelisch.“
So wird die Liebe auf allen Seiten gewahrt und das Leben fließt.
Es wäre auch am Leben vorbei auf längere Zeit sein eigenes Leben, seine Kinder und seinen Partner hintenanzustellen um für die Eltern zu sorgen.
Die Grenze zu spüren ist oft schwer, weil das Gewissen bindet. Manchmal „tarnt“ sich das Gewissen im Deckmantel der Liebe. Doch die Liebe ist FREI und beginnt bei der „Liebe zu sich selbst“ – ein großer Begriff und wird oft mit Egoismus verwechselt.